Wohl über keine andere Erkrankung gibt es in unserer Epoche mehr Mythen und Halbwahrheiten als über AIDS. Inbesondere auf dem afrikanische Kontinent halten sich im Wesentlichen 3 Erklärungsmodelle:
1. klassische, medizinische Vorstellung: Das HI-Virus wurde von Affen auf den Menschen übertragen
2. Verschwörungstherorie: das HI-Virus sei in amerikanischen (europäischen, jüdischen...) Labors entwickelt worden (z. B. als Kampfstoff), dann sei dieser Virus versehentlich verbreitet worden. Andere glauben auch daran, dass der Virus absichtlich nach Afrika gebracht worden sei, mit dem Ziel der Ausrottung der schwarzen Rasse. Dies sei z. B. durch Pseudo-Impfungen an Kindern geschehen.
3. Negation: Das Virus existiert überhaupt nicht. Die Erkrankungen werden durch die Medikamente ausgelöst.
Meiner Meinung nach spiegeln die vielen Mythen um das HI-Virus die Ohnmacht vieler Menschen und Länder wieder, die Krankheit wirkungsvoll zu bekämpfen. Insbesondere in südafrikanschen Ländern sterben dermaßen viele Menschen an AIDS, dass das herkömmliche Erklärungsmodell einer Epidemie für viele nicht ausreichend ist, und das Gefühl von - etwas von aussen gemachtes- als bequeme Erklärung gesucht wird. Das hierbei von vielen Afrikanern weisse Regierungen (z. B. die USA) angeschuldigt werden, spiegelt m. E. die ambivalente, wenig emanzipierte Einstellung dieser zu den ehemaligen Kolonialherren wieder. Es werden diesen halt immer noch übermenschliche Fähigkeiten angedichtet. In diesem Fall jedoch mit einer entsetzlichen, teuflichen Intention, nämlich der der Massenvernichtung der schwarzen Rasse. Von solchen Vorstellungen sollte man sich deutlich distanzieren. AtIDS ist eine furchtbare Erkrankung, aber sie existiert und ist nicht menschen gemacht.